Wenn kleine Seelen große Rollen spielen
Es gibt diese Sorte Mensch, die du kaum wahrnimmst, solange sie einfach ihr Ding machen. Still, angepasst, oft unsicher. Unauffällig im Alltag, fast schon durchsichtig. Doch wehe, das Universum schmeißt ihnen ein kleines Stück Macht vor die Füße: Ein Titel, ein Namensschild an der Tür, vielleicht die Verantwortung über drei Leute im Pausenraum. Und plötzlich – zack – wird aus der grauen Maus ein Gockel auf dem Thron.
Da stehen sie nun, aufgeblasen wie ein Luftballon beim Kindergeburtstag, stolz auf ihre neue Position, die sie nicht durch Können, sondern durch Zufall oder Vitamin B bekommen haben. Sie verwechseln Autorität mit Lautstärke, Wissen mit Anweisung und Respekt mit Angst.
Was sie antreibt? Nicht Kompetenz, nicht Charakter, sondern pure Unsicherheit. Denn wer in sich ruht, muss nicht aufplustern. Wer wirklich etwas zu sagen hat, brüllt nicht. Und wer sich seiner Sache sicher ist, muss sich nicht über andere erheben.
Das Tragische: Diese Leute richten mehr Schaden an, als ihnen bewusst ist. Sie lähmen Teams, hemmen Ideen, weil sie jeden Widerspruch als Bedrohung sehen. Statt zu führen, herrschen sie und zwar aus einer inneren Leere heraus, die sie mit Macht kompensieren wollen.
Ich mache da nicht mit. Ich bin kein Lautsprecher, ich bin ein Macher. Ich glaube an klare Worte, offene Kommunikation und Respekt auf Augenhöhe, ganz ohne Show. Wer mit mir arbeitet, weiß: Ich höre zu, ich stehe zu meinen Fehlern, und ich schiebe niemanden vor, wenn es brenzlig wird. Führung heißt für mich nicht, sich über andere zu stellen, sondern sie mitzunehmen. Und genau das lebe ich, Tag für Tag.
In der Hundewelt ist es genauso: Ein hierarchisch höhergestellter Hund bellt nicht wild herum und zeigt nicht ständig die Zähne. Der sorgt für Ruhe, gibt klare Signale und wird gerade deshalb respektiert, weil er Sicherheit ausstrahlt, nicht Unsicherheit versteckt. Wer ständig kläfft, hat meistens einfach nur Angst. Ich dagegen gehe voran, ruhig, konsequent und mit Haltung. So entsteht echtes Vertrauen, beim Hund wie beim Mensch.
– Roland