So oder so ähnlich hätte der Untertitel meines heutigen Filmes Tages lauten müssen.

Stress pur.

Alles begann mit einem harmlosen Wecken um 6.30 Uhr mit dem Ton eines Uboot-Alarms Stufe 3 oder so. Keine Ahnung, was ich da am iPhone gestern abend noch verstellt hatte.

Jedenfalls waren um Null Sechs Drei Fünf (6.35 Uhr, Anm.d.Red.) sämtliche Luftabwehrstellungen in Bereitschaft gebracht und ich hatte die Hand schon am roten Telefon, als mir klar wurde, dass lediglich der Wecker läutet und noch kein Angriff der Russen bevorsteht.

Als nächstes musste ich dafür büßen, gestern abend einen Kundentermin verpasst zu haben. Und zwar mit einem morgendlichen Kundentermin. In aller Herrgottsfrühe sozusagen. Dass mich die Kundin nicht mit einem Morgenmantel begrüsste, war zu diesem Zeitpunkt bereits die Krönung des Tages. Es sollte aber noch besser werden. Das war noch nicht inaff.

Nachdem ich mich untertänigst entschuldigt habe und alles auf den Weihnachtsstress bzw. meine beginnende Demenz geschoben und mich von der Kundin verabschiedet habe, dachte ich, wenn ich schon so früh unterwegs bin, dann kann ich gleich auf meine Bank gehen und die dortige Bankangestellte nerven, indem ich einfach mal kein Geld abhebe (was ich ca. 4,5 Stunden später beim Bäcker bitterlich bereute). Am Bankschalter angekommen klangen schon solch seltsamen Laute an meinen Gehörgang. Selbige, die man eigentlich nur von Lothar Matthäus kennt, wenn er versucht englisch zu sprechen.

Entweder hat er sich nun einer Geschlechtsumwandlung vollzogen und arbeitet nun als Bankangestellte Helga, oder ich hab ich auch keine Ahnung. Auf jeden Fall versuchte Loddar Helga einer afrikanisch aussehenden jungen Dame zu erklären, dass ihre Überweisung zur Schiller-University nicht geklappt hat, da das Konto keine Deckung aufwies. Und das hörte sich ca. so an:

„Wi kud not send se mani, bicohs sär wär no mani on se konto. Deswegen wi cant ausführen se Überweisung. Yu anderständ mi? Wi häv tu du sis ä sekont taim. Bat wenn des äh äh was heisst denn dringend nochmal?“

„Urgent“ murmelte ich so in meinen rasierten und daher nicht vorhanden Bart.

„Urgent!“ knallte es aus dem losen Mundwerk eines jungen Luders vor mir in der Schlange.

Zack, das hat gesessen. Drei Bankangestellte schauten sich gleichzeitig beschämt an. Das Gespräch ging dann noch eine ganze Weile weiter. Leider fehlte mir die Zeit, mich daran zu erfreuen. Sozusagen Live-Comedy. Aber das war bis dahin schon witzig genug.

Danach kam der obligatorische Gang zur Arbeit. Stress des Todes! Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Tja und was war noch?

  • Die Bäckereiangestellte, die mich wahrscheinlich für total bekloppt hält ohne Geld acht Brötchen einzukaufen, die lediglich für Semmelknödel herhalten müssen.
  • Die junge Dame im Real, die ihren Freund aufträgt „Winzerschinken“ zu kaufen und der Dödel bestellt „Hinterschinken“.
  • Der Kampf um die Bio-Milch und die Bio-Eier im Real. Ich dachte es hat keiner mehr Geld?
  • Beim nächsten Einkauf möchte ich bitte daran erinnert werden, dass ich gefälligst auch für mich etwas zu Essen mitkaufen sollte.
  • Und hatte ich es schon erwähnt? Stress des Todes! Ich hab‘ sozusagen an einem Tag soviel gemacht, wie sonst in einer Woche.

Jetzt bin ich froh, dass der 23. Dezember beinahe überstanden ist. Als Mampf gibts jetzt halt Spaghetti. Sowas hat man eh immer im Haus.

In diesem Sinne:

Se Wörld is not inaff! (Musste man eigentlich nicht irgendwann einmal Englisch können, um Bankkfm werden zu können?)